Unsere Gesellschaft belohnt Status. Mein Haus, mein Auto, meine Boot.
Höherer Status bedeutet mehr Anerkennung und mehr Anerkennung bedeutet größeres Ego.
Ist doch alles super, oder?
Hmmm.
Ist das eigene Ego vielleicht unser größter Feind?
Gibt es so etwas wie ein zu großes oder ungesundes Ego?
Was, wenn wir weniger Ego in unserem Leben hätten, könnten wir dann vielleicht mehr in unserem Leben erreichen?
In dieser Folge töten wir das Ego.
Herzlich Willkommen zur 14ten Ausgabe von der gefährlichste Mann der Welt,
mein Name ist Wolfgang Kierdorf und ich bin Business-Coach.
In dieser Ausgabe geht es um das Thema Ego. Kennst Du diesen Typ „aufgeblasenes Arschloch“? Du denkst vielleicht: „Der hat aber eine hohe eigene Meinung von sich selbst. Der haut aber auf die Kacke!“ Auf der anderen Seite gibt es aber vielleicht auch einen Teil von Dir der denkt: „Der hat es geschafft.“ – vielleicht sogar wegen dieses enormen Egos.
Diese Folge ist kontrovers. Sie basiert auf dem Buch „
Ego is the Enemy“ von Ryan Holiday den ich im Folgenden immer nur „Ryan“ nennen werde. Ehrlich gesagt stimme ich nicht mit allem überein, was Ryan geschrieben steht, allerdings steckt in dem Buch trotzdem eine Menge Wahrheit. Ich überlasse es Dir, Deine eigenen Schlüsse daraus zu ziehen und zu schauen, ob etwas für Dich darin steckt. Schreib mir gerne was Du denkst direkt in den Kommentaren.
Steigen wir gleich ein. Wie schon zu Anfang erwähnt, würde ich im Folgenden gerne von ungesundem Ego und nicht grundsätzlich von Ego sprechen. Ich erkläre später noch, warum mir diese Unterscheidung so wichtig ist.
Was wir als erstes klären müssen ist also: Was ist ungesundes Ego?
Ungesundes Ego richtet also erheblichen Schaden an und als Unternehmer ein ungesundes Ego zu haben, führt dazu, dass am Ende niemand mehr mit einem zusammenarbeiten möchte – weder Kunden, noch Mitarbeiter.
Zwischen meinem 20 und 30ten Lebensjahr war ich ein aufgeblasenes Arschloch das vor ungesundem Ego nur so getrieft hat. Irgendwann habe ich dann meine Handlungen hinterfragt. Meine einfache Frage war: „Mach ich das, weil ich es tun muss oder weil ich einen Sinn darin sehe, oder mache ich es für mein Ego – also dafür, anderen zu zeigen, wie toll ich bin.“
Inzwischen bestimmt diese Frage nahezu jede meiner Entscheidungen und Handlungen. Z. B. auch die Frage: „Kaufe ich mir ein neues Auto.“ Jedes Jahr stelle ich mir diese Frage. Ich fahre ein inzwischen 13 Jahre altes Auto. Es fährt tadellos und sieht, wenn ich es gelegentlich mal Wasche, aus wie neu. Brauche ich also ein neues Auto? Nein. Der einzige Grund jetzt ein neues Auto zu kaufen wäre, allen zu zeigen, dass ich mir ein neues Auto leisten kann – also ein Ego Ding. Fährt Warren Buffet, einer der reichsten Männer der Welt jedes Jahr ein neues Auto? Nein. Er fährt ein 16 Jahre altes Auto. Er muss nichts mehr beweisen und ihm ist die Meinung der anderen egal. Das ist mein Vorbild.
Im Umkehrschluss bedeutet dass alles also: Wenn DU wirklich so sein willst, wie du bist, wenn du wirklich erfolgreich werden willst, wenn du unabhängig von der Meinung anderer werden willst, dann brauchst du weniger vom ungesunden Ego. Dann ist tatsächlich das (ungesunde) Ego der Feind.
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Weniger ungesundes Ego führt zu: Besseren Handlungen und Schlussfolgerungen, weil man die ganze Bandbreite sieht und nicht nur eine verzerrte Realität, die versucht, auf das ungesunde Ego einzuzahlen und sich selbst auf ein Podest zu heben.
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Weniger ungesundes Ego führt dazu, das man sich sich selbst erkennt und sich nicht verstellen muss. Man muss keine Rolle mehr spielen in der man ein Superheld ist und man bleibt sich selbst treu. Man findet zu sich selbst. Ein Leben, in dem man zu sich selbst gefunden hat, ist viel weniger anstrengend als eines, in dem man ständig Dinge gegen die eigenen Werte tun muss.
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Weniger ungesundes Ego führt dazu, dass man offen bleibt für Neues. Es geht nicht mehr darum, durch ständiges Wiederholen von bekanntem Anerkennung einzuheimsen, sondern darum weiter zu lernen. Nur so kann man sein volles Potential entfalten und nur so ist man bereit, Risiken einzugehen und auch mal Fehler als Ergebnis zu akzeptieren.
Jetzt fragst Du Dich wahrscheinlich: Wenn es ein ungesundes Ego gibt, was ist dann ein gesundes Ego?
Für mich bedeutet ungesundes Ego FREIHEIT. Es bedeutet, jeden Tag so zu sein, wie man ist und die Dinge zu tun, wie man es selbst für richtig hält.
Wie schafft man es nun, sein ungesundes Ego in den Griff zu bekommen?
- Dinge nicht persönlich nehmen. Selbst wenn jemand anderes persönlich wird, bleibst Du cool. Nicht nur das: Du wirst auch keine Rachepläne schmieden. Du bist nicht mehr der Graf von Monte Christo.
- Du wirst die Dinge nicht mehr schwarz / weiß bewerten. Das Leben ist voller Graustufen und Farben. Es gibt nicht nur für Dich oder gegen Dich.
- Habe klar, warum du etwas tust oder warum du auf eine bestimmte Art und Weise handelst. Wenn Du merkst, dass Du etwas nur tust, um gut auszusehen oder anderen etwas zu beweisen, dann tue es nicht. Du wirst dich sofort besser fühlen.
- Lass Dich nicht von Gedanken und Gefühlen mitreißen. Nicht jedes Feedback ist Kritik an Dir und nicht jede negative Aktion erfordert eine gleichwertige oder schlimmere negative Reaktion. Sei besonnen. Reg Dich nicht auf!
- Sieh dich nicht mehr als Opfer. Nimm die Verantwortung für Dich selbst an. Eigenverantwortung ist der erste Schritt zu echter Größe! Als Unternehmer weißt du schon: Wenn Du es nicht selbst tust, dann tut es auch niemand für Dich und (fast) alles was Dir passiert, hast Du selbst in der Hand. Hadere nicht mit dem Schicksal, sondern bestimme Dein Schicksal selbst.
- Gestehe Dir ein, dass du nicht perfekt bist und nicht der größte und nicht der beste. Akzeptiere, dass Erfolg nur eine Momentaufnahme ist und das man, um einen Erfolg zu wiederholen jedes mal besser sein muss, als beim Mal davor. Sei offen für Lebenslanges lernen und halte die Augen nach Lernerfahrungen auf. Frag dich bei allem was passiert – egal ob gut oder schlecht: Was habe ich daraus gelernt? Was war gut daran?
Ich habe bereits am Anfang gesagt, dass ich nicht völlig mit den Ansichten von Ryan Holiday übereinstimme. Ich denke, dass wenn man ein reflektierter Mensch mit Bodenhaftung ist, man sein (gesundes) Ego als Antrieb verwenden kann. Wenn ich mir unsere Welt heute ohne den Einfluss von Teils übergroßen Egos vorstellen müsste, dann würde es vermutlich keine Fortschritt und keine Innovation geben. Ich glaube, dass der Größenwahn manchmal eine gute Sache ist, weil er uns Dinge schaffen lässt, die wir in einem gesunden Geistigen Zustand für unmöglich gehalten hätten. Vielleicht würden wir immer noch in Höhlen leben und uns um das Feuer streiten.
Wenn Du mehr über das Thema Business-Coaching erfahren möchtest oder selbst gerne eine Coach hättest, dann findest Du unter
https://www.TheBlackSwan.de weitere Informationen.
Das war die 14te Folge von DGMDW – Gefährlich durch weniger Ego.
Zum Schluss noch ein letzter Impuls: „Die Eitlen hören immer nur DAS LOB der anderen.“
Ist das Ego wirklich der Feind? Lass uns gerne darüber diskutieren.
Wenn Du Fragen hast, stelle sie gerne in den Kommentaren.
Ansonsten: Abonnieren, gefährlich werden und keinen Impuls mehr verpassen.
Wenn Du in Köln und oder Umgebung unterwegs bist, dann schau Dir bitte unbedingt unter
http://events.theblackswan.de unseren aktuellen Vortrags- und Workshopkalender an. Auf das Jahr verteilt haben wir fast 50 kostenlose Vorträge und Workshops im Angebot.
Das war’s für heute, mein Name ist Wolfgang Kierdorf und ich bin Business-Coach. … und Tschüss!