In der 18ten Folge beschäftigt sich Wolfgang mit dem Leben außerhalb der Matrix. Klingt seltsam, ist aber eine interessante Folge um mal zu schauen, wie man lebt und ob das, was man da gerade unternehmerisch tut wirklich alles in die richtige Richtung läuft. Vielleicht gibt es da draußen ja noch mehr?!
Gibt es hier zu hören:

Außerdem auf: Castbox * Podcast.de * TuneIn
Transkript der Folge
“Das ist deine letzte Chance. Danach gibt es kein zurück. Nimm die blaue Pille — die Geschichte endet, du wachst in deinem Bett auf und glaubst was du auch immer glauben willst. Nimm die rote Pille — du bleibst hier im Wunderland und ich werde dir zeigen wie tief der Kaninchenbau reicht.”
Herzlich Willkommen zur 18ten Ausgabe von der gefährlichste Mann der Welt,
mein Name ist Wolfgang Kierdorf und ich bin Business-Coach.
„Red Pill me!“ – das ist inzwischen im amerikanischen eine umgangssprachliche Formulierung für „Erzähl mir, wie es läuft.“. In dieser Ausgabe geht es um ein Leben außerhalb der Matrix. Klingt wie aus einem Film, aber letztendlich ist die Matrix nur eine Metapher für ein System, dass uns, unsere Denken und Handeln – ich will nicht sagen kontrolliert, aber zumindest beeinflusst.
Diejenigen von euch, die mich persönlich kennen wissen, ich bin ein großer Filmfan. Einen Film, den ich sicher nie vergessen werde ist „The Matrix“. Ich sah den Film in der Vorpremiere am 16.06.1999. Meine Schwester hatte mir die Tickets zu meinem Geburtstag geschenkt. Es war zwei Uhr Nachts und meine Schwester, mein Schwager und ich sassen zu dritt im Kino. Ich werde diese Nacht nie vergessen, denn Neos Erwachen war irgendwie auch meines. Zu Ende gesehen habe ich den Film alleine, weil der Film meiner Schwester und ihrem Mann zu seltsam war. Für mich war der Film genau richtig seltsam, denn ich erkannte darin die Metapher – und darum, was uns dieser Film zeigen wollte, geht es in der heutigen Folge.
„Was ist die Matrix?“
Mit diesem Satz wurde der Film im Vorfeld seiner Veröffentlichung beworben. Im Film ist die Matrix ein computergeneriertes Konstrukt der Welt, dass den Menschen – die von den Maschinen als lebende Batterien verwendet werden – direkt ins Gehirn eingespielt wird.
“Was ist real? Wie definierst du real?
“Wenn real bedeutet zu fühlen, riechen, tasten und sehen, dann ist ‘real’ nichts anderes als elektrische Signale, von deinem Gehirn zur Schau gestellt.”
Unsere Matrix ist das System in dem wir leben. Ob es real ist oder nicht wissen wir nichts, denn wir haben keine Möglichkeit Realität als solche zu erkennen. Der Mensch nimmt die Welt mit seinen Sinnen wahr und jeder Sinn ist nichts anderes als eine Menge schwacher elektrischer Impulse die im Gehirn zu unserer Realität zusammengesetzt werden.
Soweit, die Realität anzuzweifeln will ich in dieser Folge nicht gehen. Meine Version der Matrix ist eine, die sich die Menschen selbst gemacht haben. Das System, dass wir Gesellschaft nennen.
Ein System mit einer 7 Tage Woche, 6 davon Werktage und einer davon frei.
Ein System in dem es Arbeitszeiten von 9 bis 5 gibt.
Ein System in dem man Erfolg erwartet und in dem Erfolg in der Regel mit Geld gemessen wird.
Ein System, in dem Konsum gut ist und in dem wir uns Geld leihen sollen um zu konsumieren, denn wer Geld geliehen hat, ist eher motiviert zu arbeiten, seinen Job zu machen und keine Fragen zu stellen.
Das ist für mich die Matrix. Ein System, dass Dir sagt, wie Du leben sollst und wehe dem, der nicht so lebt.
Die Matrix verspricht eine schöne Verpackung (getragen durch Konsum) und, wenn man nach den Regeln spielt, Akzeptanz.
“Die Matrix ist die Welt die über deine Augen gestülpt wurde, damit du blind für die Wahrheit bist.”
Der Film „The Matrix“ ist eine Metapher für Persönlichkeitsentwicklung. Wähle die rote oder die blaue Pille. Mit der blauen Pille bleibt alles, wie es war. Du bleibst in der Matrix, im System, spielst nach den Regeln und alle haben dich lieb.
Mit der roten Pille wachst Du auf. Du übernimmst selbst die Verantwortung für Dein Leben, Deine Handlungen und ultimativ – Dein Schicksal. Welchen Weg auch immer Du wählst, es gibt kein zurück.
“Ich versuche deinen Verstand zu befreien, Neo. Aber ich kann dir nur die Tür zeigen. Hindurchgehen musst du alleine.”
Genau so fühlt sich auch Persönlichkeitsentwicklung und Selbstständigkeit an. Wenn Du es richtig machst, aus den richtigen Gründen, dann gibt es kein zurück. Viele Menschen, die angestellt sind und vor sich hin arbeiten, kommen irgendwann an den Punkt, an dem sie merken, dass etwas nicht stimmt. Dass das nicht alles gewesen sein kann.
“Was du weißt, kannst du nicht erklären, aber du fühlst es. Du hast dein ganzes Leben lang gespürt, das mit der Welt was nicht stimmt. Du weißt nicht was es ist, aber du weißt, es ist da, wie ein Splitter in deinem Verstand, der dich zum Wahnsinn treibt.”
Warum ist es wichtig, die Matrix zu verlassen und was bedeutet das?
Wenn Du Frei und selbstbestimmt sein möchtest, dann musst Du die Matrix verlassen. Wenn du etwas großes schaffen möchtest, dann musst Du die Matrix verlassen.
Die Matrix zu verlassen bedeutet, sich absolut unabhängig von der Meinung anderer zu machen und seinen Weg zu gehen. Es bedeutet herauszufinden wer man wirklich ist. Es bedeutet, die Rolle die man spielt nicht mehr zu spielen. Es bedeutet vielleicht auch sein Umfeld zu verändern. Es bedeutet es durch zu ziehen, egal um welchen Preis. Es bedeutet über sich hinaus zu wachsen und den schwersten Weg zu gehen, den ein Menschen gehen kann. Vielleicht – ja wahrscheinlich sogar – alleine. Es bedeutet zu akzeptieren, wer man ist, auch wenn einem das vielleicht nicht gefällt. Es bedeutet, sich selbst zu erkennen mit allen Stärken und vor allem allen Schwächen. Es bedeutet nur noch die Dinge zu tun, die einem selbst gut tun und nicht mehr die, die einen bei den anderen gut aussehen lassen. Es bedeutet, sein EGO gehen zu lassen und es durch seine echte Persönlichkeit zu ersetzen. Es bedeutet, vielleicht Dinge zu erreichen, die außergewöhnlich sind.
Wie verlasse ich die Matrix?
Die Matrix zu verlassen ist unfassbar schwer. Vor allem, wenn man noch Verpflichtungen wie Familie, Freunde etc. in der Matrix hat. Einfacher ist es, man wird dazu gezwungen – doch dazu später noch ein paar Worte.
“Die Matrix ist ein System, Neo. Dieses System ist unser Feind. Aber wenn du drinnen bist, dich umsiehst, was siehst du? Geschäftsleute, Lehrer, Anwälte, Tischler. Genau die Seelen von den Menschen die wir versuchen zu retten. Aber bis das geschieht, sind diese Menschen Teil des Systems und dadurch unser Feind. Du musst verstehen, die meisten dieser Menschen sind nicht bereit um abgekoppelt zu werden. Und viele von ihnen sind so hoffnungslos abhängig vom System, dass sie bereit sind zu kämpfen um es zu beschützen.”
Um die Matrix zu verlassen sollte man vorbereitet sein.
Diese Vorbereitung dauert bei manchen nur ein paar Monate, bei anderen Jahre oder das ganze Leben. Die meisten Menschen sind bereit die Matrix zu verlassen, wenn sie kurz davor sind zu sterben. Erst dann wird den meisten bewusst, dass sie ihr Leben zum großen Teil vergeudet haben.
Bevor man die Matrix verlässt, sollte man sich darüber im klaren sein, was man aufgibt.
Regelmäßiges automatisches Einkommen, regelmäßigen Urlaub, die Struktur eines 9 to 5 Jobs, gesellschaftliche Anerkennung, jemanden, der einen Antreibt weiter zu machen und somit aber auch den Stress, den einem andere machen.
Um die Matrix zu verlassen sollte man wissen, dass man ein funktionierendes System gegen absolute Ungewissheit tauscht. Deshalb ist es gut, wenn man mit möglichst niedrigen Ansprüchen auf die andere Seite wechselt. Wenn Du aufgrund deines Lebensstandards ein Nettoeinkommen von € 5.000,- oder mehr im Monat benötigst, dann ist das keine gute Voraussetzung, um die Matrix zu verlassen. Eines ist dann klar: Du hast Deine Hausaufgaben nicht gemacht, denn Du spielst immer noch nach den Regeln der Matrix in denen Du ein teures Haus, ein teures Auto und Konsum benötigst. Erst wenn Du diese Dinge in den Griff bekommen hast (indem Du zum Beispiel Schritt für Schritt Deine Ausgaben senkst), dann bist Du bereit.
Von da an ist es das Vertrauen in Dich selbst, was Dich die nötigen Schritte machen lässt. Was zu tun ist, weißt du instinktiv. Außerhalb der Matrix geht es um Qualität. Es geht Weiterentwicklung und um Lernen. Es geht darum, auf der Basis von qualifiziertem Feedback zu wachsen und dieses Feedback kann Dir am Ende nur jemand geben, der selbst die Matrix verlassen hat.
Aus meiner Erfahrung gibt es zwei Arten von Matrixaussteigern. Die einen, die den Schritt freiwillig machen … und je älter man wird, desto unwahrscheinlicher wird das – und solche, die die Matrix „aussondert“ – hartes Wort – zum Beispiel Menschen über 50, die den Anschluss an ihr Netzwerk verloren haben und deshalb jetzt selbstständig werden MÜSSEN, weil ihnen niemand in der Matrix mehr einen Job geben möchte. Letztere werden, sobald sich die Gelegenheit ergibt in der Regel wieder zurück die die Matrix wechseln, einige wenige Erkennen außerhalb der Matrix sich selbst und folgen dann ihrem neuen Weg.
Kann ich das alles nicht auch innerhalb der Matrix haben?
Nur außerhalb der Matrix entfaltest Du Dein volles Potential. Stell Dir Dich selbst wie ein Instrument vor, das leise spielt. Innerhalb der Matrix ist so viel Lärm und so viel Rauschen, dass du dich selbst nicht hören kannst. Die Matrix bewertet nur die Hülle. Den Schein, nicht das sein. Die Matrix ist verkaufen und EGO, außerhalb der Matrix zählt nur Wahrheit, substantielles Feedback und Wachstum. Inhalt und Qualität statt Quantität.
Wenn Du etwas wirklich großes schaffen willst, etwas, worüber anderen denken: „Der spinnt doch!“, dann musst Du die Matrix verlassen. Ganz ehrlich: In dem Moment, wo Du Deine Idee kundtust etwas großes zu tun, spuckt die Matrix dich aus. Ab dann gehörst du nicht mehr dazu.
ABER: Ein Spinner ist so lange ein Spinner, bis er Reich geworden ist. Dann ist er ein Exzentriker. Dann gehört er wieder dazu.
Innerhalb der Matrix ist KEIN echtes Wachstum möglich, weil es immer nur darum geht, die schönste Fassade zu haben.
Was erwartet mich da draußen und wie komme ich damit klar?
“Dummerweise kann man niemanden erklären, was die Matrix ist. Du musst sie selbst erleben.”
Außerhalb der Matrix erwartet Dich Dein Weg. Nicht ein Weg, den sich jemand anderes für Dich überlegt hat. Kein Karrierepfad oder Lebensentwurf, den Dir das System diktiert. Du entscheidest selbst in jedem Augenblick, wohin Dich dieser Weg führt. Ohne Kompass, ohne Werte, ohne Leidenschaft, Idee und Ziel wirst Du herumirren und am Ende nirgendwo landen. Mach Deine Hausaufgaben, dann geh los.
Viele Menschen halten die Selbstbestimmtheit nicht aus. Ich sage immer das die meisten Selbstständigen nach sechs Wochen wieder einen Chef brauchen.
Viele Menschen halten die Einsamkeit nicht aus. Mit sich und über sich nachzudenken ist hart. Sich selbst zu bewerten – den Kern und nicht die Hülle – führt einen Menschen an seine Grenzen. Zu sehen, was in einem Steck und was nicht offenbart das wahre selbst.
In der ersten Zeit musst Du vielleicht einige materielle Dinge entbehren. Andererseits brauchst Du die wahrscheinlich sowieso nicht wirklich. Die meisten Dinge, die wir kaufen sind ein Ersatz für etwas, das uns fehlt. Herauszufinden was es ist, das uns fehlt, ist wie eine Offenbarung. Es zeigt uns, woran wir arbeiten sollten und es zeigt uns, was noch an Potential in uns steckt.
Was, wenn ich zurück in die Matrix will?!
“Unwissenheit ist ein Segen!” sagt Cypher und lässt sich im Gegenzug für den Verrat an seinen Freunden zurück in die Matrix einklinken.
Zurück in die Matrix ist eigentlich nur dann eine Option, wenn man weiter nach seinen eigenen Regeln spielt. Wenn man das System versteht und kennt, kann man es nutzen um es für sich arbeiten zu lassen, statt gegen einen. Innerhalb der Matrix kann jeder erfolgreich werden – das hat nichts mit viel Einsatz zu tun, sondern damit, wie man sich verkauft. Innerhalb der Matrix kann jeder Vermögen aufbauen. Das ist simple Mathematik und TUN. Innerhalb der Matrix kann man gut leben, wenn man nicht viel vom Leben erwartet.
Wenn Du zurück in die Matrix willst, weil es Dir da draußen zu anstrengend war und in der Matrix alles toll war: GUT. Geh zurück und schau nicht zurück.
Wenn Du zurück in die Matrix willst, weil Du da draußen alleine warst, bleib draußen und finde Gleichgesinnte. Du bist nicht allein.
Wenn Du zurück in die Matrix willst, weil Du zu wenig verdienst, denke darüber nach, was Du tun kannst, um an der Matrix zu verdienen, statt darin! Erinnere Dich daran, warum Du die Matrix verlassen hast. Was war der Antrieb?
Jetzt könntest Du Fragen: Kierdorf, hast Du die Matrix verlassen? Ja und Nein. Mir gehts ein bisschen wie Neo. Mit einem Bein stehe ich der Matrix, denn hier existieren meine Familie und viele meiner Freunde. Mit dem anderen Bein stehe ich außerhalb der Matrix, schaue mir die Systeme an und lerne. Vieles von dem was ich gelernt habe, hilft mir in der Matrix weiter. Fliegen, so wie Neo kann ich noch nicht … aber ich bin ganz kurz davor! Wenn meine Familie nicht wäre, würde ich die Matrix komplett verlassen.
Meine Aufgabe an Dich für diese Woche:
Denke einmal darüber nach, was Dich in der Matrix hält. Finde heraus, welche Rolle du jeden Tag spielst und wie Du eigentlich sein möchtest. Meine Aufgabe für diese Woche lautet: SEI DU SELBST! Selbst dann, wenn du nichtdie Matrix verlässt. Wenn Du mit Kunden sprichst, sei du selbst. Wenn du mit Mitarbeitern sprichst, sei du selbst. Wenn Du mit deinem Partner sprichst, sei du selbst. Spiel keine Rolle, sei, wie du wirklich bist, nicht wie die Rolle, die du glaubst spielen zu müssen. Dein Leben wird sich verändern. Versprochen!
Ich hoffe, diese Folge hilft Dir, wenn Du gerade feststeckst oder an Dir selbst zweifelst. Wenn Du jetzt denkst: Ich brauche jemanden, der mir die rote Pille gibt, dann melde Dich. Meine Kontaktdaten findest Du in der Beschreibung.
Das war die 18te Folge von DGMDW – Gefährlich durch ein Leben außerhalb der Matrix – zugegeben, keine ganze gewöhnliche Folge. Ich hoffe, sie regt dich trotzdem zum Nachdenken an und hilft dir vielleicht in den Momenten, wo Du dich fragst, ob es richtig war, die rote Pille gewählt zu haben … oder wenn du dich gerade zwischen der roten und der blauen Pille entscheiden musst.
Zum Schluss noch ein letzter Impuls:
“Hör auf, es zu versuchen. Mach es!”
Wenn Du Fragen hast, stelle sie gerne in den Kommentaren.
Ansonsten: Abonnieren, gefährlich werden und keinen Impuls mehr verpassen.
Wenn Du in Köln und oder Umgebung unterwegs bist, dann schau Dir bitte unbedingt unter http://events.theblackswan.de unseren aktuellen Vortrags- und Workshopkalender an. Auf das Jahr verteilt haben wir fast 50 kostenlose Vorträge und Workshops im Angebot.
Das war’s für heute, mein Name ist Wolfgang Kierdorf und ich bin Business-Coach. Danke fürs Zuhören! … und Tschüss!