
In der achten Folge beschäftigt sich Wolfgang noch einmal mit Hörerfragen:
- Was ist die wichtigste Eigenschaft eines Unternehmers?
- Umsatz oder Gewinn?
- Muss ich eine gute Verkäuferin sein um erfolgreich zu sein?
- Wie schaffe ich es als Unternehmer/in, mehr Zeit zu haben?
- Wie bist Du Business-Coach geworden?
Gibt es hier zu hören:
Außerdem auf: Castbox * Podcast.de * TuneIn
Transcript der Folge
Herzlich willkommen bei dem gefährlichsten Mann der Welt – dem Business-Coaching-Podcast mit Wolfgang Kierdorf. Hast du dich auch schon mal gefragt: „Wie zur Hölle machen das die anderen?“ Denkst du auch manchmal: „Wie geht das? Was ist der Trick?“ Hier erfährst du es! Denn das Denken, das dich hierhin gebracht hat, ist nicht das Denken, das dich an dein nächstes Ziel bringt. Fertig für den Impuls? Hier ist dein Gastgeber: Der schwarze Schwan – Wolfgang Kierdorf.
Herzlich willkommen zur achten Ausgabe von „Der gefährlichste Mann der Welt“. Mein Name ist Wolfgang Kierdorf und ich bin Business Coach. Heute beantworte ich zum zweiten Mal Fragen, die mir entweder regelmäßig gestellt werden oder die mir kürzlich gestellt wurden. Und wir steigen gleich ein mit Frage Nummer eins:
Was ist die wichtigste Eigenschaft eines Unternehmers? Die wichtigste Eigenschaft eines Unternehmers ist Disziplin. Und zwar deshalb, weil ich ganz viele Leute kenne, die nicht die brillanteste Idee haben, die nicht die tollsten Geschäftsmänner sind und nicht die brillantesten Finanzleute sind, die aber einfach die Dinge, die getan werden müssen, tun. Und wenn nötig auch wiederholt tun und über einen sehr langen Zeitraum wiederholt tun. Das ist letztendlich das, was den Erfolg ausmacht – einfach dieses tun, wenn es nötig ist.
Frage Nummer zwei: Umsatz oder Gewinn? Ich persönlich bin ein „Gewinnmensch“, das heißt ich würde meine Firmen immer darauf optimieren, Gewinn zu machen. Und in der Regel ist das bei meinen Firmen so, die ich selber gründe, dass die nahezu aus dem Stand Gewinn machen, weil ich einfach gerne sehe, dass ein Geschäft funktioniert. Natürlich kann ich jahrelang erstmal Umsatz machen und auch in der Perspektive wissen, dass es irgendwann Gewinn geben wird, aber gerade kleine, kompakte, mittelständische Unternehmen sollten auf Gewinn optimiert sein und nicht auf Umsatz.
Frage Nummer drei: Muss sich eine gute Verkäuferin sein, um erfolgreich zu sein? Wenn Leute zu mir kommen und im Coaching starten, ist die erste Frage, die ich immer stelle: Wie viel hast du denn schon davon verkauft? Also von deinem Produkt. Und wenn jemand sagt: Noch gar nichts. Dann ist das für mich in der Regel ein Indikator dafür, dass derjenige noch nicht an dem Punkt angekommen ist, wo er eigentlich eine Firma gründen sollte. Das Thema Verkaufen ist für mich ein ganz entscheidendes Thema. Die meisten Menschen sind gefühlt keine guten Verkäufer, weil sie das Bild eines Verkäufers im Kopf haben, der Menschen Dinge aufschwatzt. Also der schmierige Verkäufer, der versucht dir irgendwas zu verkaufen, was du gar nicht brauchst. Meine Definition vom Verkäufer ist aber eine ganz andere, nämlich das ist jemand der eigentlich ein guter Berater ist. Das heißt er präsentiert seinen potentiellen Kunden die Lösung für ein Problem, das derjenige, der potenzielle Kunde, tatsächlich hat. Damit ist der Verkaufsprozess nicht besonders komplex, nämlich wenn jemand mir gegenübersteht, der ein Problem hat und ich habe die Lösung als Verkäufer, dann wird derjenige die Lösung von mir haben wollen, wenn der Preis stimmt. Das heißt der ganze Verkaufsakt ist im Prinzip nichts weiter, als überhaupt mit den Leuten in Kontakt zu kommen, die mein Produkt kaufen möchten, über Facebook, Google. Also sprich durch simple Anzeigen oder auf anderen Wegen – mich irgendwo hin zu stellen mit einem großen Schild wo draufsteht: „Hey, wenn du der und der und der bist und das und das Problem hast, dann habe ich für dich die Lösung zum Preis x.“ Das ist letztendlich das, worum es geht. Und das ist für mich Verkaufen. Also weniger das Aufschwatzen von Dingen, als vielmehr das ehrliche Lösen von realen Problemen. Insofern auf die Frage, muss man ein guter Verkäufer oder eine Verkäuferin sein, würde ich immer sagen, eigentlich muss man eine gute Beraterin oder ein Berater sein. Und vor allen Dingen muss man ein Produkt haben, das ein echtes Problem löst. Wenn man das nicht hat, dann hilft auch das beste Verkaufen nichts. Man wird am Ende kein guter Verkäufer oder keine gute Verkäuferin sein, weil für mich die Definition von einem „guter Verkäufer“ nämlich genau die ist: nicht böser Verkäufer. Und böse Verkäuferinnen und böse Verkäufer sind die, die mir was verkaufen, was ich vielleicht gar nicht brauche. Also um ein guter Verkäufer oder eine gute Verkäuferin zu sein, muss ich ein Problem lösen und muss es auch ehrlich meinen.
Wie schaffe ich es weniger zu arbeiten und mehr Zeit zu haben? Das ist eine super zentrale Frage und ich sage mal nahezu jeder meiner Mandanten beschäftigt sich unter anderem auch mit dieser Frage. Meine Mandanten sind zu 80 Prozent erfolgreiche Unternehmer, die nicht das Problem haben zu wenig Umsatz zu machen, sondern eher das Problem haben, zu wenig Zeit zu haben. Das heißt das sind leidenschaftliche Unternehmer, die über die Arbeit häufig auch die Zeit vergessen und die irgendwann merken, dass sie eigentlich wieder gerne mehr Zeit hätten. Der eine Satz, den ich immer sage ist: „Arbeite an deinem Unternehmen und nicht darin“. Das funktioniert natürlich nur, wenn man Leute hat, die dann statt einem selbst arbeiten. Und wenn man an dem Punkt schon ist, und das sind ganz viele meiner Mandanten, dann ist es eigentlich eine Frage der Disziplin. Die Aufgaben, die man heute selbst macht, an seine Mitarbeiter abzugeben und auch das Vertrauen zu haben, dass die Aufgaben von den Mitarbeitern erledigt werden. Da steigen wir eigentlich in der Regel ein und das ist ein guter Weg, um weniger zu arbeiten und mehr Zeit zu haben. Ansonsten ist das ein relativ komplexes Thema, wenn man die Mitarbeiter noch nicht hat. Aber auch da unterstütze ich gerne. Also wer diesen Wunsch hat, kann sich dann gerne mal bei mir melden.
Letzte Frage: Wie bist du Coach geworden und was hast du vorher gemacht? Also Business Coach bin ich geworden, weil ich gemerkt habe, dass es unzählige Menschen gibt, die sich selbständig machen wollen oder schon selbstständig sind, und dabei unglücklich sind oder auf dem Weg dahin sind unglücklich zu werden, weil sie viele Fehler, die ich in meinem Leben schon als Unternehmer und Manager gemacht habe, machen, die sie aber eigentlich nicht machen müssten. Ich habe immer gesagt (oder vielleicht kennt ihr das auch von euch selbst), hätte ich das mal vorher gewusst, hätte ich es anders gemacht. Das war als ich angefangen habe als Business Coach meine Einstellung zu dem Thema. Inzwischen weiß ich, dass nur weil ich immer sage, was man tun könnte, derjenigen das nicht zwangsläufig tun. Sondern inzwischen habe ich gelernt, um jemanden Wissen zu vermitteln, muss ich häufig nicht das Wissen vermitteln, sondern eine Erfahrung machen lassen. Ich hatte zum Beispiel mal Mandanten (oder Menschen die Mandanten werden wollten), die zum Erstgespräch gekommen sind und mir erzählt haben, dass sie in der Kölner Innenstadt für 5.000 Euro pro Monat ein Ladenlokal mieten wollen und noch keine Geschäftsidee dazu hatten. Also noch nicht wussten, was sie damit machen wollen. Aber sie hatten dieses Ladenlokal gesehen und sie wollten unbedingt irgendwas machen und sie wussten aber noch nicht so genau was. Aber sie waren der festen Überzeugung, dass sie das anmieten müssten. Sie hatten aber kein Geld und waren zu mir gekommen, weil sie eben auch Geld brauchten. Ich habe zu ihnen gesagt, dass sie das auf keinen Fall machen sollen, da es viel zu viel Geld ist. Ihr müsst ein Geschäftsmodell haben, um das Geld zu erwirtschaften. Ihr geht ein riesen Risiko ein. Wir haben uns dann darauf geeinigt, dass sie sich überlegen, was sie machen wollen und wir uns in zwei Wochen wieder treffen. Nach zwei Wochen kamen sie wieder an, hatten das Ladenlokal angemietet und waren ganz stolz, dass sie statt eines Fünfjahresvertrags einen Zehnjahresvertrag bekommen hatten. Also wirklich alles falsch gemacht, was man falsch machen kann. Da habe ich mich gefragt, was hätte ich anders machen können. Also klarer als ich es gesagt habe, hätte ich es nicht sagen können. Ich habe mit Engelszungen auf sie eingeredet. Dann ist mir klar geworden, dass meine Aufgabe an der Stelle zwar war zu warnen, aber sie auch gleichzeitig die Erfahrung machen zu lassen. Der sinnvollere Tipp an der Stelle wäre gewesen: Tu es auf keinen Fall und wenn du es unbedingt tun musst, dann entscheidest du selbst und dann sorge bitte dafür, dass der Vertrag möglichst kurz ist. Meinetwegen sechs Monate und finde heraus, wie du es bezahlen kannst. Also rechne aus, was es dich wirklich kostet. Mach die Erfahrung zu sehen wann dein Geld alle ist. (Und das war sehr, sehr schnell.) Und das hat meine Perspektive auf dieses ganze Thema ein bisschen verändert. Aber jetzt schweife ich ab, also wie ich Business Coach geworden bin? Eigentlich bin ich Informatiker und habe sehr viele Jahre lang Software gemacht. Ich war Manager in der Softwareindustrie, habe für die IBM Teile der Unternehmensberatung in Köln aufgebaut, für die SerCon. Ich war im Metrokonzern, ich war bei Thyssenkrupp im Konzern und habe in den 2000er Jahren eigentlich jedes Internetprojekt, was so groß war – Lufthansa InfoFlyway, die erste Flugbuchungsmaschine, den ersten Ikea Onlineshop, AOL Portal mit Konfigurator und in allem möglichen – begleitet. Und hab dann irgendwann gemerkt, dass mich das Programmieren interessiert. Aber viel mehr interessierten mich die Menschen, das heißt ich war eigentlich immer Führungskraft und habe dann festgestellt, dass mich das Gründen noch viel mehr interessiert bzw. das Unternehmersein. Ich war immer auch als Angestellter Unternehmer im Unternehmen, habe immer mir die Aufgabe gesucht, ein neues Feld zu erschließen oder eine neue Abteilung aufzubauen. Also eigentlich etwas zu tun, was gar nicht mehr Stellenbeschreibung entsprach und wurde immer besser darin. Je mehr Unternehmen ich gegründet hab, desto besser wurde ich darin. Ich habe mir immer gemerkt, was ich falsch gemacht habe. Ich habe immer die Lernerfahrung aufgeschrieben, was hätte ich anders machen müssen, was habe ich gut gemacht.
Und bin dann 2009 gestartet als Lizenz- oder Franchisesystem für Unternehmensberatung oder Gründungsberatung genauer gesagt, weil es das damals und auch heute nicht gab und gibt. Ich habe dann aber im Laufe der Zeit meinen Fokus in Richtung mittelständische Unternehmen verschoben und in Unternehmen, die schon gefestigt sind. Wo mein Nutzen einfach schneller messbar und wertvoller war und bezahlt werden kann. Im Startup Geschäft ist es schwer Geld zu verdienen und mittelständische Unternehmen sind bereit, Geld für Beratung und Coaching auszugeben – Startups in der Regel nicht, außer sie bekommen eine Förderung. Und über die ganzen Förderprogramme wollte ich halt kein Geld verdienen. Ich wollte halt Menschen haben, die einen Berater oder einen Coach haben wollen, weil sie daran glauben, dass es Sinn macht und genau das sind auch heute meine Mandanten. Alle anderen sortiere ich auch sofort wieder aus. So bin ich Business Coach geworden. Ich habe quasi einen Sprung gemacht vom Computerprogrammierer zum „Menschenprogrammierer“. Und es ist ein wahnsinnig interessantes Feld, in dem ich jeden Tag etwas dazu lerne über Menschen, mit Menschen, über mich selbst. Und das ist super spannend. Ich kann mir keinen interessanteren Job vorstellen, außer den der Softwareentwicklung und da zieht es mich ab und zu auch immer mal wieder hin. Es ist halt das womit ich als Kind und Jugendlicher groß geworden bin, zu programmieren und kreativ zu sein. Und das vermisse ich dann schon so ein bisschen. Aber es hindert mich niemand daran, das auch parallel noch zu machen. Insofern bin ich jetzt halt jetzt Business Coach.
Das war die achte Folge von „Der gefährlichste Mann der Welt“ – gefährlich durch Fragen Teil 2. Wenn du denkst, das war ein guter Impuls und das möchtest du öfter haben, dann besuch die Website von „der gefährlichste Mann der Welt“ unter www.dgmdw.de oder besuch die Website meiner Unternehmensberatung www.theblackswan.de. Wenn du Fragen hast, stell sie gerne in den Kommentaren. Wenn du Anmerkungen hast zu der Folge, dann stell diese auch gerne in den Kommentaren. Abonnieren, gefährlich werden und keinen Impuls mehr verpassen. Bis zum nächsten Mal. Viele Dank fürs Zuhören und tschüss.