
Eine gute Geschäftsidee ist wie ein Brillant. Sie hat eine genau festgelegte Anzahl von Facetten.
Am Anfang von fast allem steht die Idee. Eine Idee ist ein Funke, eine Inspiration, ein Geistesblitz, der uns aus heiterem Himmel trifft. Ideen werden nicht geboren, sie sind einfach da.
Nicht jede Idee, die uns „trifft“, ist eine Idee, die es sich lohnt weiter zu verfolgen. In der Tat sind es die meisten Ideen, die wir Tag für Tag haben nicht. Doch manchmal, ganz selten ist eine Idee auch ein Keim, aus dem etwas Großes erwachsen kann.
Es ist eine große Idee.
Es ist nicht schwierig, die großen von den kleinen Ideen zu unterscheiden.
Eine kleine Idee ist flüchtig, schnell vergessen oder verworfen. Eine große Idee „bleibt kleben“. Es ist die Idee, die uns in der Nacht wach liegen lässt und uns keine Ruhe gibt, zu der uns zu den unmöglichsten Zeiten weitere Ideen und Eingebungen kommen.
Das ist eine große Idee.
Doch auch nicht jede große Idee ist es wert, verfolgt zu werden. Nur weil wir etwas für eine große Idee halten, bedeutet das nicht, dass auch Andere unsere Idee gut finden. Mit „Andere“ meine ich nicht andere Menschen per se, nicht Familie und Freunde, sondern die Menschen, für die das Resultat dieser Idee gedacht ist: Kunden.
Spätestens jetzt merken Sie, dass ich von der Idee für ein Geschäft, ein Unternehmen spreche. Von einer Geschäftsidee.
Große Geschäftsideen, solche, die es sich lohnt weiterzuverfolgen, beginnen genauso wie die kleinen, die man besser vergessen sollte, aber mit einem entscheidenden Unterschied: Sie haben Wachstumspotential.
Eine große Idee ist nicht, den nächsten Blumenladen zu eröffnen, aber sehr wohl eine Kette von Blumenläden zu eröffnen, die Blumen zu bestimmten Gelegenheiten auf Wunsch und mit einer persönlichen Grußbotschaft versehen nach Hause zu liefern.
Eine große Idee ist nicht, eine „Pommesbude“ zu eröffnen, sehr wohl aber eine Kette zu eröffnen, die Speisen wie Pommes Frites und Hamburger überall auf der Welt in der immer gleichen Qualität und mit immer gleichem Geschmack zu einem guten Preis liefert.
Eine große Idee ist nicht, als Musiklehrer eine Musikschule zu eröffnen, sehr wohl aber eine Kette von Musikschulen, in der musikalisch begabte Menschen Kindern das musizieren auf dem immer gleichen Instrument, z. B. dem Akkordeon beibringen und dafür sorgen, dass sie Spaß an der Musik haben und das ein ganzes Leben lang.
Sie sehen schon, dass große Ideen wahrscheinlich nicht aus dem Stand große Ideen sind, sondern es sind kleine Ideen, in denen man sofort das Potential erkennt.
Das Potential herauszuarbeiten, ein rundes Geschäftsmodell zu entwickeln und damit zu beginnen, die Idee in die Tat umzusetzen, bedeutet etwas in seinem Leben zu unternehmen. Ein Unternehmer oder eine Unternehmerin zu sein.
Besteht Ihre Geschäftsidee nur aus Ihnen, der etwas tut, was er auch angestellt tun könnte, dann sind Sie in meiner Definition kein Unternehmer, sondern haben sich einfach einen Job gekauft. Dies auch noch zu einem hohen Preis.
Auch wenn Ihnen Ihr selbstständiger Job am Anfang vielleicht noch Spaß macht, stehen die Chancen gut (in der Tat lt. Statistik bei fast 95%), dass Sie innerhalb weniger Jahre Ihren Job hassen werden.
Sie arbeiten selbst und ständig, zu einem schlechten bis mittleren Gehalt und bezahlter Urlaub war gestern. Warum also und für was?
Bevor Sie sich in das Abenteuer Selbstständigkeit stürzen, erforschen Sie die Perspektiven.
Eine gute Geschäftsidee ist wie ein Brillant.
Sie hat eine genau festgelegte Anzahl von Facetten:
1. Ihre Geschäftsidee muss konsistent und schlüssig sein
Konsistenz bedeutet „frei von Widersprüchen“. Eine runde Idee ist eine, die sich nicht im Verlauf Ihrer Beschreibung selbst in Frage stellt oder eigene Thesen wiederlegt. Behaupte ich zum Beispiel in meiner Idee, dass 50% aller Hochzeitspaare ihre Hochzeitstorten im Internet bestellen und führe später eine Statistik an, die nur von 20% spricht, so ist dies ein Wiederspruch.
Bekannte Wiedersprüche destabilisieren nicht nur die Idee nach außen, zum Beispiel bei einer Bank, die diese Idee finanzieren soll, sondern auch nach innen. Man kann eben nicht sich selbst belügen und diese Art von Lügen führt schon vom Start an zu Demotivation. Besser ist es, die Probleme einer Idee zu kennen und überzeugende Lösungen für diese zu finden, als die Probleme zu ignorieren und diese die Idee sozusagen zersetzen zu lassen.
Eine Idee ist dann schlüssig, wenn jeder, dem Sie diese erzählen, Ihren Gedanken folgen kann und anschließend zum gleichen Ergebnis wie Sie kommt. Man bewegt sich in der Argumentation also sozusagen von A nach B, von B nach C und so weiter, bis man am Ziel angekommen ist. Nicht jeder muss die Idee gut finden, aber jeder sollte Ihr Vorhaben eindeutig verstehen.
2. Ihre Geschäftsidee muss Wachstumspotential besitzen
Wie bereits zuvor erwähnt, ist eine gute Idee diejenige, welche von Anfang an Wachstumspotential besitzt.
Was wäre McDonalds oder Fleurop ohne Wachstumspotential? Nur eine „Pommesbude“ und ein Blumenladen.
Finden Sie das Wachstumspotential in Ihrer Idee! Wann macht es Sinn, Ihre Idee zu multiplizieren und warum?
Dem Thema Wachstumspotential werden wir uns später noch einmal ausführlich widmen.
3. Ihre Geschäftsidee muss nicht nur demjenigen Spaß machen, der sie umsetzen möchte, sondern allen Nutzen bringen, für die er oder sie diese umsetzt
Was nützt das tollste Produkt, wenn es niemand kauft? Viele Menschen, die sich mit ihrer Geschäftsidee selbstständig machen, vergessen auf ihrem Selbstverwirklichungstrip eines: Kunden.
Ohne Kunden gibt es kein Geschäft, ohne Geschäft keinen Umsatz, ohne Umsatz keinen Gewinn etc. Sie sehen schon, wohin das führt. Ihre Geschäftsidee muss Ihren potentiellen Kunden einen eindeutigen und sichtbaren Nutzen bringen.
Fragen Sie sich selbst:
- Warum sollte jemand mein Produkt / meine Dienstleistung kaufen?
- Warum nicht ein ähnliches / gleiches Produkt von jemand anderem?
Seien Sie in Ihren Antworten ehrlich. Haben Sie keine positive Antwort, dann arbeiten Sie weiter an Ihrer Idee.
4. Ihre Geschäftsidee muss von Anfang bis Ende so interessant und mindestens im Entferntesten machbar sein, dass Sie motiviert sind „dran zu bleiben“
In der Motivationsforschung liegt der optimale Motivationspunkt in der Mitte zwischen Unterforderung und Überforderung. Ist eine Sache zu einfach, verlieren wir schnell das Interesse, ist eine Sache zu groß und kompliziert, beginnen wir häufig gar nicht erst.
„Aber wie soll ich meinem Kopf eine Geschäftsidee, die darauf basiert am Ende 100 Geschäfte zu haben, so verkaufen, dass ich nicht sofort wegen totaler Überforderung demotiviert bin?“, werden Sie jetzt vielleicht fragen.
Die Antwort lautet: durch Paketierung. Wenn Sie bei IKEA Möbel kaufen, sind diese in der Regel auch nicht komplett in einem großen Karton verpackt, sondern in vielen handlicheren kleinen Kartons.
Wenn Ihre Idee zu groß erscheint, zerteilen Sie diese in kleinere Arbeitspakete. Jedes abgearbeitete Arbeitspaket führt zu einem Erfolgserlebnis und jedes Erfolgserlebnis steigert wieder die Motivation.
5. Ihre Geschäftsidee muss nicht nur eine großartige Geschäftsidee sein, sondern etwas, das einen erheblichen Beitrag zum Lebensziel leistet
Eine Geschäftsidee nur der Geschäftsidee wegen umzusetzen, ist zu kurz gedacht. Finden Sie hier und jetzt heraus, warum Sie Ihre Geschäftsidee wirklich umsetzen möchten.
Fragen Sie sich: „Warum möchte ich diese Geschäftsidee umsetzen?“
Und auf die Antwort fragen Sie sich einfach 10 mal wieder: „Aber warum?“
Wenn Sie das Gefühl haben, dass sich Ihr Bewusstsein beim Nachdenken über die Idee reckt und streckt, dann haben Sie etwas gefunden, das, wenn Sie es weiter verfolgen, Ihr Leben verändern wird.
Versuchen Sie als eine erste Übung einen Elevator-Pitch zu Ihrer Geschäftsidee zu schreiben. Stellen Sie sich vor, Sie müssten einem Fremden Ihre Geschäftsidee, oder das, was Sie tun während einer kurzen Aufzugfahrt erzählen. Genau das ist ein Elevator Pitch.
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