
Ein Burnout wirft Sie aus der Bahn und kann Sie für Wochen oder Monate absolut unproduktiv machen. Es hilft also nicht, 12 Monate alles zu geben, um dann 6 Monate gar nichts mehr geben zu können.
Die sogenannte Work-Life-Balance ist in den letzten Jahren ein wichtiger Begriff geworden. Als letzte Konsequenz, wenn man es nicht schafft, diese Balance herzustellen, droht das sogenannte Burnout Syndrom, im Volksmund auch einfach als „Burnout“ bekannt.
Wenn ein Burnout auftritt, kann er den Betroffenen im schlimmsten Fall an seiner gesamten Existenz verzweifeln lassen. Die vom Burnout Betroffenen isolieren sich von Freunden und Mitarbeitern und ziehen sich komplett in sich zurück.
Menschen, die sich in ihrem Leben nur durch ihre Arbeit definieren, sind in der Regel besonders schwer betroffen.
Arbeiten unter „Vollpower“, immer verfügbar, immer bereit, immer dabei.
Ich bin sicher alles andere als der Meister der „Work-Life-Balance“, aber ich höre sehr genau darauf, was mein Körper mir sagt.
Zwar arbeite ich immer noch zwischen 9 und 12, manchmal auch 14 Stunden am Tag, meistens an sechs Tagen in der Woche, aber es gibt auch Tage, an denen ich einfach alle Termine absage und versuche mich einfach zu entspannen. Das sind die Tage, an denen mein Körper mir Signale sendet.
Um eine optimale Work-Life-Balance herzustellen, sollten Sie Folgendes beachten:
- Ernähren Sie sich gesund und essen Sie am Tag zwischen 4 und 6 kleine Mahlzeiten. Achten Sie darauf, dass die Mahlzeiten nicht zu schwer im Magen liegen, also idealerweise kein Fast-Food.
- Sorgen Sie für frische Luft an Ihrem Arbeitsplatz.
- Sorgen Sie für einen ergonomischen Arbeitsplatz und kaufen Sie nicht die billigsten Büromöbel, sondern solche, die Ihren Körper nicht ruinieren. Seien Sie ein guter Chef und tun Sie das Gleiche auch für Ihre Mitarbeiter.
- Treiben Sie regelmäßig, mindestens zwei Mal pro Woche, Sport, idealerweise Ausdauersport wie Laufen oder Schwimmen.
- Arbeiten Sie am Tag nicht mehr als 10 Stunden, besser wären maximal 8 und achten Sie auf regelmäßige Pausen.
- Gönnen Sie sich ein Wochenende, auch wenn es vielleicht in der Anfangsphase nur ein Sonntag und noch kein Samstag ist.
- Fahren Sie mindestens einmal pro Jahr in einen längeren Urlaub, zum Beispiel über die Weihnachtstage oder in den Sommerferien.
- Hören Sie auf Ihren Körper. Wenn Sie zum Beispiel über mehrere Wochen schlecht schlafen oder ein piepsen in Ihrem Ohr hören, suchen Sie einen Arzt auf und schalten Sie einen Gang herunter (nicht zwangsläufig in dieser Reihenfolge!).
- Schalfen Sie mindestens 7 Stunden pro Nacht.
Das Wichtigste ist: Vermeiden Sie einen Burnout um jeden Preis!
Ein Burnout wirft Sie aus der Bahn und kann Sie für Wochen oder Monate absolut unproduktiv machen. Es hilft also nicht, 12 Monate alles zu geben, um dann 6 Monate gar nichts mehr geben zu können.
Schreiben Sie sich einen Zettel und kleben Sie ihn an eine Stelle, die Sie jeden Tag mehrmals sehen, zum Beispiel an den Monitor Ihres PC, der Sie daran erinnert, kurz inne zu halten und auf Ihren Körper zu achten, oder einfach Flüssigkeit und Nahrung zu sich zu nehmen.
Für Burnout sind Menschen mit bestimmten Charaktereigenschaften anfällig:
- Perfektionisten
- Ehrgeizige
- Menschen mit Helfer-Syndrom
- Menschen, die nicht „Nein“ sagen können
- Menschen ohne Strategien zur Stressbewältigung
Wenn Sie an sich diese Charaktereigenschaften kennen oder in diesem Moment entdecken, entwickeln Sie Strategien, um einem Burnout vorzubeugen:
- Lernen Sie, sich selbst zu organisieren.
- Lernen Sie, Ihre Zeit vernünftig zu managen.
- Lernen Sie mit Kritik und Fehlschlägen besser umzugehen. Nehmen Sie sich nicht alles zu Herzen!
- Lernen Sie zu delegieren.
- Lernen Sie „Nein“ zu sagen, auch wenn es schwer fällt.
- Lernen Sie richtig abzuschalten, indem Sie zum Beispiel keine Arbeit mit nach Hause nehmen.
Sollten Sie an sich oder einem Ihrer Mitarbeiter Symptome eines Burnouts feststellen, verlieren Sie keine Zeit, sondern handeln Sie. Suchen Sie medizinischen Rat und Hilfe.
Typische Burnout Symptome sind:
- Gefühle des Versagens und der Sinnlosigkeit
- Lustlosigkeit und Gereiztheit
- Angst, Anforderungen nicht mehr bewältigen zu können
- Mangelndes Interesse am Job
- Schlafstörungen
- Permanente Müdigkeit und Erschöpfung
- Konzentrationsstörungen
- Verzweiflung bis hin zu Hoffnungslosigkeit ohne für andere erkennbaren Grund
- Depressionen
- Chronische Motivationslosigkeit
- Stimmungsschwankungen
- Körperliche Beschwerden wie Kopfschmerzen, Rückenschmerzen, Magen- und/oder Darm-Schmerzen
Burnout kann nicht nur Sie selbst betreffen, sondern auch Ihre Mitarbeiter. Gerade in der „Startup“-Phase eines Unternehmens sind die Anforderungen an kleine Teams extrem hoch.
Achten Sie bitte als Chef aufmerksam auf ihre Mitarbeiter!
Zum Abschluss noch eine Sammlung von Dingen, die gut dabei helfen, ein wenig Work-Life-Balance für Sie und Ihre Mitarbeiter zu erzeugen:
- Machen Sie Abende ohne Internet und Fernsehen. Verweigern Sie sich völlig elektronischen Reizen.
- Fahren Sie nach der Arbeit auf dem Nachhauseweg an einen See oder einen ruhigen Ort, wo Sie „runterkommen“. Fahren Sie erst dann nach Hause und kommen Sie bereits entspannt an.
- Schalten Sie Ihr Mobiltelefon aus.
- Gönnen Sie sich am Tag „power naps“, also 10 – 20 minütige Nickerchen, nach denen Sie sich fitter fühlen werden. Einen „powernap“ können Sie, wenn Sie kein Sofa in Ihrem Büro haben, auch im Sitzen oder in der Tiefgarage im Auto machen.
- Legen Sie Arbeitszeiten fest und halten Sie sich daran. Achten Sie darauf, dass auch Ihre Mitarbeiter sich daran halten.
- Erzeugen Sie in Ihrem Unternehmen ein Klima, in dem Anwesenheit nicht überbewertet wird. Ermutigen Sie Mitarbeiter dazu Überstunden auch wieder abzubauen.
- Machen Sie Ihren Mitarbeitern die Symptome eines Burnouts klar und weisen Sie regelmäßig darauf hin, auf diese Symptome zu achten.
- Schenken Sie sich selbst und vielleicht auch Ihren Mitarbeitern die Mitgliedschaft in einem Fitnessstudio und stellen Sie ein oder zwei Arbeitsstunden für das regelmäßige Training zur Verfügung.
- Machen Sie Work-Life-Balance zu einem persönlichen Ziel Ihrer Mitarbeiter in Zielvereinbarungen.